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1.
Einleitung Lesen und
Schreiben lernen - seit es Schule gibt ! In fast jedem Fach, an jedem Tag, zu
jeder (Unterrichts-)Zeit, bei allen Lehrern[1]
- das ist Schule. Die
Methoden, die über die mühevollen Hürden des Übens bis hin zum Ziel der
erworbenen Fähigkeiten und Fertigkeiten führen, sind ebenso vielfältig wie
die Geschichte der Didaktik. Erfolg und Mißerfolg in Lernprozessen sind stets
von vielen verschiedenen Faktoren abhängig gewesen, ein neuer tritt hinzu. Innerhalb der
vielzitierten Informationsgesellschaft haben auch die „neuen Medien“ in die
Schulen Einzug gehalten. Diese Medien fordern veränderte Methoden und stellen
gleichzeitig neue Werkzeuge bereit. Ein internationales und damit naturgemäß
dem Fremdsprachen zuzuordnendes Werkzeug ist der Computer, der elektronische
Post in sehr kurzer Zeit über große Distanzen befördern kann. Warum
e-mail im Englischunterricht ?
Und was ist überhaupt eine electronic
mail ? Was unterscheidet sie vom herkömmlichen Brief ? Paßt so etwas in
unseren Englischunterricht ? Auf diese
Fragen - und noch einige weitere - möchte ich in der vorliegenden Arbeit
Antworten suchen. Wer sich diese Fragen allerdings nie gestellt hat, kann beim
Lesen der Erfahrungen, die meine Schüler und ich mit dem Medium e-mail
im Englischunterricht gemacht haben, vielleicht interessiert werden. Je nach
Vorerfahrungen wäre der erste, bzw. zweite Schritt zu einer Öffnung des
Klassenraumes getan, der Weg zu weiteren authentischen Quellen geebnet. Es ist
unbestreitbar, daß ein Hauptziel des Englischunterrichts in der Gesamtschule
heute die Kommunikationsfähigkeit ist. Doch mit wem soll die Kommunikation
stattfinden ? In der fast täglich wiederkehrenden „Simulation Unterricht“
kommunizieren die Schüler viel zu oft mit dem Lehrer, seltener
miteinander. Die Künstlichkeit der „Realität“, die das Lehrbuch
schafft, könnte fast zum Schmunzeln verleiten, wäre die realitätsferne
Situation nicht so ernst - für den Lehrer wie für die Schüler: „Imagine
you are Harry Hopper. Your partner asks
you what it is like in Oshkosh [2]“.
Ungefähr so könnte
der Informationsfluß über den Bundesstaat Wisconsin ablaufen. Die Schüler
versetzen sich in die Lage einer fiktiven Person aus dem Lehrbuch und stellen
fiktive Fragen, deren Antwort sie eigentlich überhaupt nicht interessiert. Und
wie antwortet der gefragte Gesprächspartner ? Er erzählt, wie das Lehrbuch
Wisconsin beschreibt, daß es sechs Radiosender gibt, 62 Kirchen und ein großes
shopping centre[3].
Lebendiger Unterricht ? Wohl
kaum ! Szenen- und
Seitenwechsel. Unit 4 B widmet sich dem für fast alle Schüler spannenden Thema
A letter to a pen pal [4].
Ein von den Autoren ausgedachter, die Umgangssprache vermeidender, Brief aus
Kalifornien wird gelesen. Anschließend versetzen sich die Schüler erneut in
eine andere Person, um vorgefertigte Informationen zu verarbeiten: Can
you answer Jolene´s letter ? Use
the notes on the left
(vorgegeben). Immerhin dürfen sich die Schüler anschließend einen von
vier fiktiven Briefpartnern auswählen, um so zu tun, als würden sie ihnen
schreiben. Auch hier erwarte ich selbst nach motivierender Präsentation wenig echtes Interesse der Schüler. Wie wäre es
aber, wenn der Brief an einen wirklichen Briefpartner ginge ? Wenn ein Schüler
im gleichen Alter der Adressat wäre ? Wenn innerhalb weniger Tage eine Antwort
auf die gestellten Fragen einträfe ? Antworten und Fragen allerdings, die
einem echten Informationsbedürfnis folgen, die nicht an den notengebenden
Lehrer, sondern an einen anderen Schüler gerichtet sind. Die Antwort, daß es
ein großes shopping centre im Ort gäbe,
wird nicht mehr nur hingenommen, ein Interesse an den Läden, den Preisen und
den Waren, wird weitere Fragen folgen lassen. Unser fragender Schüler mag dabei
gar nicht bemerken, daß er sich bemüht, keine Fehler zu machen und seinem
Stil „mehr Würze“ zu geben - immerhin liest das ja ein englischer
„Muttersprachler“! Kommt der Antwortbrief, wird er vielleicht nicht bei
jedem unklaren Wort nach dem Lehrer rufen, sondern im Wörterbuch blättern,
denkt doch der Partner, daß alles verständlich sein müßte. Schreiben und
Lesen auf andere Art, zwei Fertigkeiten im Erlernen der englischen Sprache
einmal anders initiiert. Neben diesen beiden treten bei unserem Modellschüler
natürlich noch andere Fertigkeiten auf, doch soll bei der Darstellung von Unterricht
im Rahmen dieser Arbeit eine Beschränkung auf Schreiben und Lesen stattfinden.
Einige methodischen Varianten zur Verbesserung dieser Fertigkeiten sollen im
Rahmen eines Projekts erprobt und beschrieben werden. Dazu will ich die genannten
Fertigkeiten kurz in ihren typischen Ausprägungen analysieren und Ideen zur
Umsetzung sammeln. Daneben soll nicht
versäumt werden, Grundlagen der Arbeit mit dem Werkzeug Computer im Rahmen
von e-mail zu beschreiben und den
notwendigen Bezug zum Lehrplan zu verdeutlichen. An Beispielen aus dem Projekt
sollen die im Unterricht eingesetzten Varianten dargestellt und auf ihren
Erfolg in der Lerngruppe analysiert werden. [1] Ich
bin mir der Schwierigkeiten im deutschen Sprachgebrauch bezüglich der
Verwendung von weiblichen und männlichen Formen bewußt, habe mich aber
zugunsten einer erhöhten Lesbarkeit zur ausschließlichen Verwendung einer
Form entschieden. [2] Ruth Arendt (u.a.): Learning English. Orange Line 4. Erweiterungskurs. Stuttgart: Ernst Klett Schulbuchverlag, 1994, S. 24 [3] Ebenda [4] Ebenda, S.52f |
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